Die TULPE -

Preis der Deutschen Parkinson Hilfe


Die „TULPE“ - Der Preis der Deutschen Parkinson Hilfe wurde jährlich auf der TULIP-Gala verliehen. Ausgezeichnet wurden Persönlichkeiten, Institutionen, Vereinigungen sowie Initiativen, die sich im Kampf gegen Parkinson besondere Verdienste erworben haben und sich in vorbildstiftender Weise einsetzen. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

 

Über die Vergabe der „TULPE“ entschied eine Jury, die sich aus dem Kuratorium der Deutschen Parkinson Hilfe und dem jeweiligen Vorjahresempfänger des Preises zusammensetzte. 

 

In Gedenken an den 2016 verstorbenen Muhammad Ali, der viele Kämpfe gewonnen, aber den Kampf gegen Parkinson verloren hat, wurde ab 2016 zudem der „Muhammad Ali Preis“ auf der TULIP-Gala verliehen. Damit wurden Personen des öffentlichen Lebens oder Institutionen geehrt, die sich in besonderer Weise im Kampf gegen Parkinson engagiert haben.


Preisträger der TULPE

TULPE 2017: Deutsche PSP-Gesellschaft e.V.

Die Deutsche PSP-Gesellschaft e.V. ist eine bundesweite Selbsthilfeorganisation für PSP-Erkrankte und deren Angehörige. PSP (Progressive Supranukleäre Blickparese) ist eine seltene neurologische Krankheit (atypisches Parkinson), für die es bislang keine Heilung gibt. Sie führt u.a. zu Problemen beim Bewegen und Gleichgewicht sowie bei der Augen-, Schluck- und Sprechsteuerung. 2016 wurde auch die atypischen Parkinsonerkrankungen MSA (Multisystemathrophie) und CBD (Kortikobasale Degeneration) in die Selbsthilfearbeit aufgenommen.

Die PSP-Gesellschaft betreibt u.a. Öffentlichkeitsarbeit zur Krankheit. Im Oktober 2012 hat sie die 1. Nationale PSP-Konferenz veranstaltet und 2014 die 1. Internationale PSP-Konferenz in München organisiert. Beide Veranstaltungen waren sehr erfolgreich und ca. 100 Neurologen haben bei diesen Konferenzen über Forschung, Diagnostik und Therapien diskutiert. Im März 2016 wurden daraufhin in München neue Leitlinien zur Diagnostik der PSP erstellt, die auf dem Neurologenkongress 2016 erstmalig vorgestellt wurden. Die PSP-Gesellschaft hat diese Zusammenkunft finanziell mit 10.000 Euro gefördert.

Um öffentlichkeitswirksam auf die Krankheit aufmerksam zu machen, fand im April 2017 unter der Schirmherrschaft von Radrennfahrer Marcel Kittel die Veranstaltung „Biking for PSP“ am Starnberger See statt. Zudem hat die PSP Gesellschaft in nahezu allen Bundesländern regionale Selbsthilfegruppen.

Thomas Kralinski und Stephan Goericke übergeben den Preis an die Vertreter der Deutschen PSP-Gesellschaft
Thomas Kralinski und Stephan Goericke übergeben den Preis an die Vertreter der Deutschen PSP-Gesellschaft

Muhammad Ali Preis 2017: Ingo Jeschke

Als Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Parkinson Prignitz/OPR Pritzwalk (Sadenbeck) sowie als Mitglied des Behindertenbeirates des Landkreises Prignitz, Unterstützer des Behindertensportfestes des Landkreises Prignitz, Förderer der Lebenshilfe Prignitz e.V. und als Sponsoren- und Behindertenbeauftragter des Pritzwalker FHV 03 e.V. und des SV Sadenbeck setzt sich Ingo Jeschke seit 2007 unermüdlich ein.

Er ist seit über zehn Jahren selbst an Parkinson erkrankt und 100% schwerbehindert. Dennoch arbeitet er täglich mehrere Stunden für die karitativen Zwecke. Im April 2013 wurde er für sein Engagement als Ehrenamtler des Monats von der Staatskanzlei Potsdam geehrt und weitere Ehrungen folgten.

Die seit 2013 von Ingo Jeschke aufgebaute Selbsthilfegruppe für Parkinsonkranke in der Prignitz leitet er mit vollem Einsatz und organisiert auch Tanz-Therapie-Sitzungen für die Mitglieder der Gruppe. Herr Jeschke hat darüber hinaus eine Internetseite erschaffen, die sehr gut zum Thema Parkinson informiert: www.befupark-hilfe-prignitz.de.

Jury-Mitglied Frank Michalak und Stephan Goericke übergeben den Ali-Gedächtnispreis an Ingo Jeschke
Jury-Mitglied Frank Michalak und Stephan Goericke übergeben den Ali-Gedächtnispreis an Ingo Jeschke

TULPE 2016: AOK Nordost - Die Gesundheitskasse

Mit rund 1,75 Millionen Versicherten ist die AOK Nordost die größte Krankenkasse in der Region. Mit dem Beratungsprogramm „Aktiv gegen Parkinson“ hat sich die AOK Nordost intensiv dem Thema Parkinson zugewandt und ein umfassendes Konzept zur Umsetzung erarbeitet. Über 18.000 Versicherte der AOK Nordost sind an Parkinson erkrankt. Die AOK bietet im Bereich Parkinson verschiedene Leistungen und Angebote, darunter eine gezielte Unterstützung im Umgang mit der Krankheit im Alltag, fachspezifische Hilfe bei Problemen oder eventuell auftretenden Komplikationen sowie vielfältige Informationsmaterialien zur Erkrankung. Mehrmals im Jahr können sich Interessierte über ein Expertentelefon zur Krankheit informieren und im Einzelfall werden auch die Kosten für eine spezielle Bewegungstherapie übernommen. Um die Akzeptanz und Aufmerksamkeit für die Krankheit zu verbessern, verbindet und nutzt die AOK auch den ernsthaften Dialog mit purem Spaß am Sport und präsentiert das Thema auf verschiedenen Veranstaltungen.

Jury-Mitglied Matthias Platzeck und TULIP-Initiator Stephan Goericke übergeben den Preis an Frank Michalak, Vorsitzender des Vorstandes AOK Nordost
Jury-Mitglied Matthias Platzeck und TULIP-Initiator Stephan Goericke übergeben den Preis an Frank Michalak, Vorsitzender des Vorstandes AOK Nordost

Muhammad Ali Preis 2016: SHG Parkinson in Ludwigsfelde

Die Selbsthilfegruppe Parkinson in Ludwigsfelde besteht seit 1999 und hat 49 Mitglieder: 30 Betroffene, 16 Angehörige und 3 Fördermitglieder, aus Ludwigsfelde und Umgebung. Die Homepage www.parkinson-ludwigsfelde.de ist immer auf dem aktuellen Stand und wird von einer hohen Personenzahl angeklickt.

Einmal im Monat finden Gruppentreffen statt. Referate von Ärzten, Physiotherapeuten, Logopäden etc., aber auch Vorträge zur Pflege bereichern das Programm. Zu bestimmten Anlässen, z.B. zum Welt-Parkinsontag am 11.04., finden Veranstaltungen auch öffentlich statt, um in der Bevölkerung Bewusstsein für die Erkrankung zu wecken. Gemeinsame Aktivitäten wie Gruppenausflüge tragen wesentlich dazu bei, die Selbstisolation von Betroffenen zu vermeiden.

Wichtig ist die Zusammenarbeit mit Ärzten, Apothekern, Physiotherapeuten, Sozialstationen, Gesundheitsamt sowie Krankenkassen und Verbänden. Zwei Jahre lang konnte zwei Mal im Monat „Tanzen mit Parkinson“ angeboten werden. Auch „Drums Alive“ findet zweimal im Monat statt, nicht zuletzt dank der finanziellen Hilfe der AOK Nordost und der DPH. Die Selbsthilfegruppe ist für alle Interessierten offen. 

Stephan Goericke übergibt den Ali-Gedächtnispreis an die Selbsthilfegruppe Parkinson Ludwigsfelde, vertreten durch Herrn und Frau Pioch
Stephan Goericke übergibt den Ali-Gedächtnispreis an die Selbsthilfegruppe Parkinson Ludwigsfelde, vertreten durch Herrn und Frau Pioch

TULPE 2015: Märkischen Allgemeinen Zeitung

Die Märkische Allgemeine wird als unabhängige Tageszeitung von der Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH (MVD) mit Sitz in Potsdam herausgegeben. Im Vorfeld der TULIP-Gala 2013 startete die MAZ von August bis Oktober 2013 eine umfangreiche Berichterstattung zur Thematik Parkinson. Die Zeitung berichtete zum Beispiel in Form einer Parkinson‐Serie bis zur Gala 2013 regelmäßig über das Thema und brachte es so über Wochen der Öffentlichkeit näher. Darüber hinaus rief die MAZ auch im Jahr 2014 ihre Leser erneut zur Unterstützung der Deutschen Parkinson Hilfe durch Spenden auf und verloste unter allen Spendern Tickets für die Gala. Im Nachgang zur TULIP 2014 wurde das Thema weiterhin durch mehrere Artikel behandelt.

Matthias Platzeck und Stephan Goericke übergeben den Preis an Henry Lohmar, stellv. Chefredakteur der MAZ
Matthias Platzeck und Stephan Goericke übergeben den Preis an Henry Lohmar, stellv. Chefredakteur der MAZ

TULPE 2014: Jung und Parkinson

Der Verein "Jung und Parkinson- Die Selbsthilfe e.V." ist mit dem «Preis der Deutschen Parkinson Hilfe» geehrt worden. Auf einer Gala in Blankenfelde (Teltow-Fläming) wurde den Vereinsgründern die Auszeichnung überreicht.

www.jungundparkinson.de setzt sich in besonderer Weise für eine bessere Information und Vernetzung von jungen Parkinson-Erkrankten ein. 

In seiner Rede betonte Laudator Matthias Platzeck, dass Kommunikation mit Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden immer ein wesentliches Element für die selbstbestimmte und positive Lebensgestaltung trotz chronischer Erkrankung ist. Die Arbeit für diese Internetseite ist daher als wichtige und wertvolle Hilfestellung für Betroffene und ihre Familien zu sehen.

Die Online-Seite www.jungundparkinson.de wurde am 16.10.2013 von Rainer Stüber aus Trier, Jürgen Kotterer aus Freiburg und Frank Michler aus Saarlouis gegründet. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine wirkliche Informationsquelle, die für jungerkrankte Menschen Antworten auf Fragen bereitstellte. Auch Austauschmöglichkeiten wie ein Forum oder ein Chat fehlten für diese Generation. Das war der eigentliche Grund, zur Gründung von Jung und Parkinson.

Die Homepage www.jungundparkinson.de umfasst mittlerweile über 280 Seiten und kommt auf eine tägliche, durchschnittliche Besucherzahl von 200 Klicks.

Zahlreiche Projekte und Aktionen wurden von der DPH e.V. mitfinanziert.

Jury-Mitglied Matthias Platzeck übergibt den Preis an "Jung und Parkinson" (Foto: Boris Löffert)
Jury-Mitglied Matthias Platzeck übergibt den Preis an "Jung und Parkinson" (Foto: Boris Löffert)

TULPE 2013: Stefan Berg

Der brandenburgische «Spiegel»-Journalist und Autor Stefan Berg ist mit dem «Preis der Deutschen Parkinson Hilfe» geehrt worden. Auf einer Gala in Blankenfelde (Teltow-Fläming) wurde ihm die Auszeichnung überreicht.

In der Laudatio sagte Verbandschef Stephan Goericke, Berg gehe bewundernswert und beispielhaft offen mit seiner Erkrankung um. Er habe nicht nur in seinem Buch «Zitterpartie» den Morbus Parkinson und alle seine Begleiterscheinungen schonungslos und offen einem breitem Publikum verständlich gemacht. Er habe sich auch in Lesungen und Interviews zum Botschafter für mehr Toleranz und Verständnis für die Betroffenen gemacht.

In «Zitterpartie» beschreibt Berg das Leben eines Mannes mit der unheilbaren Krankheit. Das Parkinson-Syndrom gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. In Deutschland leiden ungefähr 300.000 Menschen daran. Die Krankheit, die umgangssprachlich auch als «Schüttellähmung» bekannt ist, wurde nach dem englischen Arzt James Parkinson benannt, der diese Art der Bewegungsstörung 1817 erstmals beschrieben hat.

Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) würdigte die Arbeit der Deutschen Parkinson Hilfe. «Die Mitglieder des Vereins leisten einen eindrucksvollen Beitrag zur Unterstützung von Menschen, die an dem unheilbaren Morbus Parkinson Syndrom erkrankt sind», sagte er. (Quelle: dpa)

DPH-Vorsitzender Stephan Goericke übergibt den Preis an Stefan Berg (Foto: Boris Löffler)
DPH-Vorsitzender Stephan Goericke übergibt den Preis an Stefan Berg (Foto: Boris Löffler)